Heut teilte mir ein Bekannter mit, dass
er und seine Frau sich entschlossen haben, ihr übergroßes
Familienanwesen zu veräußern, erst mal in eine Mietwohnung zu
ziehen und sich evt. später ein kleines Haus neu zu bauen.
Ob sie sich das auch gut überlegt
haben, fragte ich.
Ja, wir wollen endlich mehr Zeit für
uns und unsere Dinge. Endlich frei sein. Schau, wir arbeiten beide
und seit zwanzig Jahren geht jede freie Minute in Um- und Ausbau,
Rasen mähen, Hecke schneiden und und und … es ist einfach viel zu
groß und umfangreich was wir da haben und wir stehen irgendwie nur
noch unter Druck ...
Hmm, aber Ihr habt doch selbst immer
mehr ausgebaut und mehr Grund dazu gekauft... weshalb?
Ja, weil wir es nicht anders wußten.
Wir haben es von den Eltern so gelernt und haben deren Werte nie in
Frage gestellt.
Schließlich sagten sie immer, sie tun
das alles nur für uns.............................
Vielen Menschen ging und geht es
ähnlich.
Sie verbiegen sich im wahrsten Sinn des Wortes mitunter ihr
Leben lang und
sind auf der Flucht vor ihren eigenen
Wünschen und Gedanken ggf. etwas zu ändern, denn das schlechte
Gewissen verfolgt sie …
ICH habe das doch alles nur für Dich
gemacht ….
klingt ja vielleicht ganz gut – oh, jemand tut etwas
für mich, interessiert sich für mich …
ähh, hmm, doch woher weiß
der überhaupt was ich für mich gut finde?!
Wurde ich da je nach
gefragt? Und selbst wenn …
Wir alle werden mit verschiedensten
Glaubenssätzen groß.
Ein AUA tut weh. - dem einem sehr –
dem anderen weniger
Wer weint ist traurig. - der eine zwei
Tage – ein anderer drei Wochen
Wir sollen dankbar sein, wenn uns etwas
zuteil wird …..
Jeder Mensch kann nur sein eigenes
Leben leben und fühlen was er selbst fühlt.